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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

The History and Content of the
Esoteric School 1904–1914
Volume Two
GA 265

Translated by Steiner Online Library

The Difference Between the Cultic Knowledge and Freemasonry

From participant's memory notes from the instruction session in Berlin, December 16, 1911.

One might think that one is dealing here with an institution of what is generally called “freemasonry”, but it is not so. However secret Freemasonry may have been practiced in earlier times, it has always been something external. In fact, Freemasonry originally came into the world through a betrayal of the mystery schools, and that is why many of the symbols found in Freemasonry can also be found here. From the mystery schools, these symbols passed through students who were not sufficiently imbued with their value and significance, ended up in secret societies that were secret to the outside world. However, none of the secret societies known to man have been able to understand and explain the true depth of the symbols under the general name of Freemasonry, because the sacredness of the symbols themselves means that they cannot be properly understood outside the occult temple. 1In addition to this, the following statement from the lecture Cologne, December 27, 1907: “You would be quite wrong if you were to misjudge the past with its deep wisdom in the occult schools, or if you were to consider it in any way overcome by our modern wisdom. Where occult wisdom presents itself to you in signs and symbols, it always shows itself in such a way that it can be confirmed by direct occult observation by the enlightened."

Until now, our occult current for the world has still borne the name of Freemasonry, because from an occult point of view, one should always tie in with what already exists as much as possible. From now on, however, this name should be dropped for our temple and our activities should be called “Misraim Service”. If one wants to hint at our occult service, one may abbreviate this with the letters “M.D.” The designation “F.M.” [Freemasonry] should now disappear for good, and thus, for the outside world and for all institutions based on Freemasonry, there is no Freemasonry in our movement. If someone were to ask us whether our movement includes Freemasonry, we can say no without telling an untruth. What is done here is an occult service called the Misraim service, which means something like: the effecting of the union of the earthly with the heavenly, of the visible with the invisible.

The Misraim service was already known in ancient Egypt and was one of the most frequently practiced occult services in the mystery schools. This same service is also performed in our temple, with the additions and reforms that Markus has made. The Mark referred to here is the disciple of Peter, one of the twelve apostles, who wrote the Gospel of Mark while he was Bishop of Alexandria in Egypt. Together with an Egyptian initiate, he reorganized the Occult Service, which we now know as the Misraim Service.

From participant memory notes from the instruction session in Munich, August 30, 1911.

Markus and Ormus, both disciples (followers) of the Christ after his resurrection, transformed the mysteries and rituals.

From participant's notes from the instruction session

Basel, September 25, 1912

What should be understood here is that this occult movement cannot be compared to any other in the world. Our present age is characterized by the existence of numerous occult or semi-occult trends, but it should be understood that our movement must not be placed in the same line as other movements, and that those who allow themselves to be included in it must feel responsible for the task that is thus imposed on them. 2The following notes from discussions in connection with the difficulties at that time with the Theosophical Society are printed in the volume “On the History and Content of the First Section of the Esoteric School 1904 to 1914, CW 264.

Rudolf Steiner zum Unterschied von Erkenntniskult und Freimaurerei

Aus Teilnehmer-Gedächtnisnotizen von der Instruktionsstunde Berlin, 16. Dezember 1911

Man möge [könnte] meinen, daß man es hier zu tun habe mit einer Einrichtung desjenigen, was man im allgemeinen «Freimaurerei» nennt, aber es ist nicht so. Wie geheim auch die Freimaurerei in früheren Zeiten betrieben worden sein mag, sie ist dennoch zu allen Zeiten etwas Äußerliches gewesen. Denn tatsächlich ist die Freimaurerei ursprünglich in die Welt getreten durch einen Verrat aus den Mysterienschulen und daher kommt es, daß man viele Symbole, die man in der Freimaurerei findet, auch hier antrifft. Aus den Mysterienschulen sind diese Symbole durch Schüler, die nicht genügend von deren Wert und Bedeutung durchdrungen waren, in für die Außenwelt zwar geheime Gesellschaften geraten, aber niemals haben jene Geheimgesellschaften, die man kennt unter dem allgemeinen Namen der Freimaurerei, die wahre Tiefe der Symbole begreifen und erklären können, weil die Heiligkeit der Symbole an sich es mit sich bringt, daß sie außerhalb des okkulten Tempels nicht richtig verstanden werden können.1Ergänzend hierzu die folgende Aussage aus dem Vortrag Köln, 27. Dezember 1907: «Sie würden ganz fehlgehen, wenn Sie die Vorzeit mit ihrer tiefen Weisheit in den okkulten Schulen verkennen würden, oder sie in irgendeiner Weise durch unsere moderne Weisheit für überwunden halten würden. Wo Ihnen die okkulte Weisheit entgegentritt in Zeichen und Symbolen, da zeigt sie sich immer so, daß sie zu bestätigen ist durch unmittelbare okkulte Anschauung der Hellscher.»

Bis jetzt hat unsere okkulte Strömung für die Welt noch den Namen der Freimaurerei getragen, weil man aus okkultem Standpunkte immer an das Bestehende möglichst anknüpfen soll, aber von jetzt ab soll dieser Name für unseren Tempel in Wegfall kommen und sollen unsere Verrichtungen «Misraim-Dienst» genannt werden. Man möge dies, wenn man unseren okkulten Dienst andeuten will, mit den Buchstaben «M.D.» abkürzen. Die Bezeichnung «F.M.» [Freimaurerei] soll jetzt endgültig verschwinden, und damit ist für die Außenwelt und für alle Einrichtungen auf freimaurerischer Grundlage eine Freimaurerei in unserer Bewegung nicht vorhanden. Wenn bei uns angefragt werden sollte, ob zu unserer Bewegung auch eine Freimaurerei gehört, kann man, ohne eine Unwahrheit auszusprechen, dies verneinen. Was hier verrichtet wird, ist ein okkulter Dienst, genannt Misraim-Dienst, was so viel sagen will wie: das Bewirken der Vereinigung des Irdischen mit dem Himmlischen, des Sichtbaren mit dem Unsichtbaren.

Misraim-Dienst war schon bekannt im alten Ägypten und gehörte zu dem am meisten [geübten] okkulten Dienst in den Mysterienschulen. Dieser selbe Dienst wird auch jetzt in unserem Tempel verrichtet, unter Hinzufügung der Ergänzungen und Reformen, die Markus bewirkt hat. Der Markus, der hier gemeint wird, ist jener Schüler des Petrus, einer der zwölf Apostel, der das Markus-Evangelium geschrieben hat, als er als Bischof von Alexandrien in Ägypten weilte. Zusammen mit einem ägyptischen Eingeweihten hat er den okkulten Dienst (Kultus) neu geregelt, den wir jetzt kennen als Misraim-Dienst.

Aus Teilnehmer-Gedächtnisnotizen von der Instruktionsstunde München, 30. August 1911

Durch Markus und Ormus, beide Schüler (Jünger) des Christus nach seiner Auferstehung, wurden die Mysterien und Rituale umgestaltet.

Aus Teilnehmer-Gedächtnisnotizen von der Instruktionsstunde

Basel, 25. September 1912

Was hier verstanden werden soll, das ist, daß diese okkulte Bewegung mit keiner anderen in der Welt verglichen werden kann. Unsere Gegenwart bringt es mit sich, daß es zahlreiche okkulte oder halbokkulte Strömungen gibt, aber man soll doch einsehen, daß diese unsere Bewegung nicht auf eine Linie gestellt werden darf mit anderen Bewegungen und daß diejenigen, die sich in dieselbe aufnehmen lassen, die Verantwortung fühlen müssen für die Aufgabe, die ihnen damit auferlegt ist.2Die hier noch folgenden Notizen von Ausführungen im Zusammenhang mit den damaligen Schwierigkeiten mit der Theosophical Society sind abgedruckt in dem Band «Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914, GA 264.