Collected Essays on Drama 1889–1900
GA 29
Automated Translation
Magazin für Literatur 1898, Volume 67, 40
92. Jealousy” (JALOUSE)
Comedy in three acts by Alexandre Bisson and Adolphe Leclerq
Performance at the Residenz-Theater, Berlin
The comedy "Jealousy" by A. Bisson and Leclerg could perhaps keep us laughing heartily for two hours if the means by which a young woman's jealousy, bordering on madness, is to be cured were not too annoying. Mrs. Moreuil thinks all men are adulterers. Including hers, of course. She has never seen anything to justify the slightest suspicion. But precisely because she sees and hears nothing that gives her reason to accuse the man, she believes him to be a secret criminal. A friend of the house wants to cure her. The old parents have to become comedians for this purpose. They have to show the jealous daughter a married couple who poison their existence through jealousy. This theater in the theater reduces the value of the harmless hoax. Such a remedy is not only a sin against all sense of reality, but a rather bad bad taste. It also makes the performance of the play almost impossible. For actors who are capable of portraying non-actors performing a comedy will be few and far between.
«EIFERSUCHT» (JALOUSE)
Lustspiel in drei Akten von Alexandre Bisson und Adolphe Leclerq
Aufführung im Residenz-Theater, Berlin
Das Lustspiel «Eifersucht» von A. Bisson und Leclerg könnte uns vielleicht zwei Stunden anhaltend in herzlichem Lachen erhalten, wenn nicht die Mittel, durch welche die an Wahnsinn streifende Eifersucht einer jungen Frau geheilt werden soll, zu ärgerlich wären. Die Frau Moreuil hält alle Männer für Ehebrecher. Den ihren natürlich auch. Sie hat nie etwas gesehen, was den leisesten Verdacht begründete. Aber gerade weil sie gar nichts sieht und hört, was ihr Grund gibt, den Mann zu beschuldigen, deshalb hält sie ihn für einen heimlichen Verbrecher. Ein Freund des Hauses will sie heilen. Die alten Eltern müssen zu diesem Zwecke Komödianten werden. Sie müssen der eifersüchtigen Tochter in sich selbst ein Ehepaar vorführen, das sich das Dasein durch Eifersucht vergiftet. Dieses Theater auf dem Theater verringert den Wert des harmlosen Schwanks. Ein solches Heilmittel ist nicht nur eine Sünde gegen allen Wirklichkeitssinn, sondern eine ziemlich arge Geschmacklosigkeit. Auch wird die Aufführung des Stückes dadurch fast zur Unmöglichkeit. Denn Schauspieler, die imstande sind, Nicht-Schauspieler darzustellen, die eine Komödie vollführen, wird es nur wenige geben.