Our Dead
GA 261
6 January 1924, Dornach
Translated by Steiner Online Library
Eulogy for Georga Wiese
My dear friends!
This morning the anthroposophical movement has suffered a great loss and experienced a great pain. Our dear friend Georga Wiese from Norway has passed away from the physical plane. It can fill us with a deep sense of tragedy when we consider that Georga Wiese worked intensively at the Goetheanum for many years, even after it had been destroyed. Many of the forms of the old Goetheanum were created with her hands. She had come here again and again, becoming dear and beloved to many, and felt the Goetheanum as her second home alongside her beloved Nordic homeland. She came here for our Christmas Conference to share her enthusiasm and her inner devotion to the anthroposophical cause, always marked by a willingness to make sacrifices and by joy in making them. Before she was able to participate in the conference, before it began, she had an accident, broke her upper arm, and had to be taken to hospital. Due to complications that can easily arise at that age, she then developed lung damage. This morning, a pulmonary embolism ended this physical plan of this life, which was so valuable to us and to the entire anthroposophical movement. With a glimpse into the spiritual world, hoping to be able to participate in what was to happen in her heart, she could still be found on the day before last, as she was dying.
We, my dear friends, follow her soul, which remains united with us. We want to remain united with this soul and know that the gentleness, beauty and love of her spirit are truly present here in this hall, where she sat so often and devotedly cultivated anthroposophy with us.
When we are to accompany the dear soul on her ascent to the spiritual worlds, when we are to follow her on her last journey on earth, that has yet to be announced. First, arrangements will have to be made to either bring her relatives from Norway here or to follow their instructions.
But today, my dear friends, let us rise from our seats in faithful remembrance of our dear friend and in the knowledge that we want to follow her soul with our thoughts to those goals, which, according to her whole nature, will certainly be great and good, in order to honor her memory.
Gedächtnisworte Für Georga Wiese
Meine lieben Freunde!
Die anthroposophische Bewegung hat heute morgen einen schweren Verlust erlitten, einen großen Schmerz erfahren. Unsere liebe Freundin Georga Wiese aus Norwegen ist von dem physischen Plan hinweggegangen. Es kann uns mit dem Gefühle tiefer Tragik erfüllen, wenn wir bedenken: Georga Wiese hat durch Jahre hindurch an dem zugrunde gegangenen Goetheanum intensiv mitgearbeitet. Manche Form, die an dem alten Goetheanum war, ist mit unter ihren Händen entstanden. Sie war immer wieder und wiederum gekommen, ist hier vielen teuer, lieb geworden, mit vielen verbunden worden und fühlte schon neben ihrer geliebten nordischen Heimat das Goetheanum als ihre zweite Heimat, fühlte sich innig mit diesem Goetheanum verbunden. Sie kam zu unserer Weihnachtstagung hierher, um teilzunehmen in ihrem Enthusiasmus und in ihrer auch immer inneren opferwilligen und opferfreudigen Hingabe an die anthroposophische Sache, und hatte, ehe sie an derselben teilnehmen konnte, ehe diese begann, einen Unfall, einen Oberarmbruch erhalten, mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Durch Komplikationen, wie sie in diesem Alter sehr leicht auftreten können, kam es dann, daß sich eine Lungenschädigung einstellte. Mit einer Lungen-Embolie endete für diesen physischen Plan dieses uns und der ganzen anthroposophischen Bewegung so wertvolle Leben heute morgen. Mit einem lichten Blicke hinein in die geistige Welt, hoffend, mittun zu können an demjenigen, was geschehen soll, in ihrem Herzen, konnte man sie noch finden am Tage, der der Nacht voranging, da sie hinstarb.
Wir, meine lieben Freunde, folgen ihrer Seele, die mit uns vereint bleibt. Wir wollen mit dieser Seele vereint bleiben und wissen das Milde, Schöne, Liebe ihres Geistes wirklich auch in inniger Liebe hier in diesem Saale, in dem sie so oftmals gesessen hat und hingebungsvoll mit uns Anthroposophie gepflegt hat.
Wann wir die liebe Seele geleiten sollen bei ihrem Aufstieg nach den geistigen Welten, beim letzten Erdengang ihr folgen wollen, das muß noch bekanntgegeben werden. Es wird erst dafür gesorgt werden ° müssen, die Verwandten aus Norwegen entweder hierher zu bekommen oder ihre Anordnungen zu hören.
Heute aber, meine lieben Freunde, wollen wir zunächst uns in treuem Gedenken an unsere liebe Freundin und in dem Bewußtsein, daß wir wollen mit unseren Gedanken ihrer Seele folgen nach denjenigen Zielen hin, die nach ihrem ganzen Wesen ganz gewiß große, gute sein werden, um ihr Andenken zu ehren, jetzt von unseren Sitzen erheben.