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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Man, Nature and the Cosmos
GA 91

28 August 1905 Berlin

Automated Translation

21. The Future of the Seeing and Hearing

The ossicles initially consist of the hammer, which can strike another ossicle, the anvil. Another bone goes off, horseshoe-shaped, it's called the stirrup, and it finishes off with the oval window. This was the vestibule. From here go three arched canals, into which the auditory nerve opens. With these three arches we must remember that they go to the three directions of the space. Then come the cochlea, equipped with a fluid, and the labyrinth.

In contrast to the eye, we are dealing with the immediate object itself. This is a higher degree of going into the object.

We have not merely one sense in the ear, but basically two senses. When the canals are damaged and the arches become disordered, man gets vertigo; he cannot orient himself in the three dimensions of space. It is the sense of orientation, [gravitational sense]; this is even the older sense of the ear. Even in lower animals there are organs similar to half-hump-shaped canals, in which there are small stones, called otoliths, which move when the animal changes its position. In very lower animals, where there is no question of hearing, we find these small stones - the sense of orientation. Also already in plants we find cells, preferably in the root tip, which contain loosely lying small starch grains. These have a special task. Plants grow vertically out of the earth, in the upward direction of gravity. How do they find their way? They have a sense of direction through the starch grains. The root is the head of the plant, during the rotation the otoliths have formed. In the moon plants - like mistletoe, for example - we don't find them.

You see that the plant has one pole toward the earth, the other pole goes toward the sun. The leaves strive toward the sun; as far as they can, they stand perpendicular to the sun. The plant leaf is made up of cells; on the surface of green foliage leaves are cells which are somewhat convex toward the outside and flat toward the bottom. Each such cell is like a lens with the bright focal point in the center. Only when the lot is vertical, the focal point falls in the center, otherwise it falls back; it is like the eyes of insects.

So the plant seeks sun pole and earth pole. This is the peculiarity of the light beings or plant beings. Every prana being has these two poles, one to the ground on which it grows, the other to the source that gives it the life forces. As long as man was a solar being, he was like that. Man has turned around, thereby he has transformed his old sense, the gravitational sense, and now, on his entry into the mental, he has added the auditory sense and developed the corresponding organ through which he becomes a creator. To the hearing is added the larynx, a sense organ which becomes the organ of will. Both correspond to each other.

The earth brings forth gravitation, the ear perceives gravitation. Now the force is in the human being after he has torn himself away from the earth. The turned gravitational force in the spirit, the word, he must now bring forth.

With the organ of hearing we have already united two senses, and in addition an organ of expression, in order to express what we have heard. We cannot yet see this in the sense that is spread over the whole body, in the sense of touch. In it there are also two different senses: the sense for hard and for soft resistance as well as the sense for cold and warmth, temperature sense. The actual sense of touch is an ancient sense, like the sense of gravity. Even the simplest cell of the [skin] has a sense of touch. Sense of temperature occurs later, like the sense of sound to the sense of gravity. Here we see how the human being is in development. The ear has already got its larynx, the skin has not yet got what corresponds to it. In the human head an organ is preparing itself which will spread warmth around it, just as the larynx brings forth sound, a very small body, the so-called mucous body, which in the future will stretch out over the whole body.

A third sense is the eye, it does not yet have the organ corresponding to it, even the second sense, it is still far behind. The second sense [of the eye] is clairvoyance, and an organ will come to its side, which today is already predisposed in the brain, it will turn the images of the eye into realities. This organ is called the pineal gland.

Man will make the word a real object by permeating it with warmth. Man's present thoughts create his organs.

21. Die Zukunft Von Auge, Ohr Und Tastsinn

Die Gehörknöchelchen bestehen zunächst aus dem Hammer, welcher auf ein anderes Knöchelchen, den Amboss, draufschlagen kann. Ein weiterer Knochen geht ab, hufeisenförmig, man nennt ihn den Steigbügel, und er schließt ab mit dem ovalen Fenster. Das war der Vorhof. Von hier gehen drei bogenförmige Kanäle, in welche der Hörnerv mündet. Bei diesen drei Bögen müssen wir uns merken, dass sie nach den drei Richtungen des Raumes gehen. Dann kommen die Schnecke, mit einer Flüssigkeit ausgestattet, und das Labyrinth.

Im Gegensatz zum Auge haben wir es zu tun mit dem unmittelbaren Gegenstand selbst. Das ist ein höherer Grad des Aufgehens in das Objekt.

Wir haben nicht bloß einen Sinn im Ohr, sondern im Grunde zwei Sinne. Wenn die Kanäle lädiert sind und die Bögen in Unordnung geraten, bekommt der Mensch Schwindel; er kann sich in den drei Dimensionen des Raumes nicht orientieren. Es ist der Orientierungssinn, [Gravitationssinn]; dies ist sogar der ältere Sinn des Ohres. Schon bei niederen Tieren fehlen nicht die Organe, die ähnlich sind den halbbuckelförmigen Kanälchen; drin befinden sich Steinchen, man nennt sie Otolithen, welche sich bewegen, wenn das Tier seine Stellung verändert. Bei ganz niederen Tieren, wo keine Rede ist vom Hören, finden wir diese Steinchen — den Orientierungssinn. Auch schon bei Pflanzen finden wir Zellen, vorzugsweise in der Wurzelspitze, die lose liegende kleine Stärkekörner enthalten. Diese haben eine besondere Aufgabe. Die Pflanzen wachsen senkrecht aus der Erde heraus, in der Richtung der Schwerkraft nach oben. Wie finden sie den Weg? Sie haben einen Orientierungssinn durch die Stärkekörner. Die Wurzel ist der Kopf der Pflanze, bei der Umdrehung haben sich die Otolithen ausgebildet. Bei den Mondpflanzen — wie zum Beispiel bei der Mistel — finden wir sie nicht.

Sie sehen, dass die Pflanze einen Pol zur Erde hin hat, der andere Pol geht zur Sonne hin. Die Blätter streben zur Sonne; so weit sie können, stellen sie sich senkrecht zur Sonne. Das Pflanzenblatt besteht aus Zellen; an der Oberfläche grüner Laubblätter sind Zellen, welche nach außen etwas gewölbt sind und nach unten zu flach. Jede solche Zelle ist wie eine Linse mit dem hellen Brennpunkte in der Mitte. Nur dann, wenn die Partie senkrecht steht, fällt der Brennpunkt in die Mitte, sonst fällt er zurück; es ist wie mit den Augen der Insekten.

So sucht die Pflanze Sonnenpol und Erdenpol. Das ist die Eigenart der Lichtwesen oder Pflanzenwesen. Jedes Pranawesen hat diese zwei Pole, der eine zum Boden, auf dem er wächst, der andere zur Quelle, die ihm die Lebenskräfte gibt. Solange der Mensch ein Sonnenwesen war, war er auch so. Der Mensch hat sich umgedreht, dadurch hat er seinen alten Sinn, den Gravitationssinn, umgeformt und jetzt bei seinem Eintritt in das Mentale den Gehörsinn zugefügt und das korrespondierende Organ, durch das er Schöpfer wird, entwickelt. Zum Gehör tritt der Kehlkopf hinzu, ein Sinnesorgan, das zum Willensorgan wird. Beide entsprechen einander.

Die Erde bringt Gravitation hervor, das Ohr nimmt die Gravitation wahr. Jetzt ist die Kraft im Menschen, nachdem er sich losgerissen hat von der Erde. Die umgewandte Gravitationskraft im Geiste, das Wort, muss er nun hervorbringen.

Wir haben beim Gehörorgan schon zwei Sinne vereinigt, und noch dazu ein Ausdrucksorgan, um das Gehörte zum Ausdruck zu bringen. Das können wir bei dem Sinn, der über den ganzen Körper ausgebreitet ist, bei dem Tastsinn noch nicht sehen. In ihm sind auch zwei verschiedene Sinne enthalten: der Sinn für harten und für weichen Widerstand sowie der Sinn für Kälte und Wärme, Temperatursinn. Der eigentliche Tastsinn ist ein uralter Sinn, wie der Schweresinn. Schon die einfachste Zelle der [Haut] hat einen Tastsinn. Temperatursinn tritt später auf, wie die Schallwahrnehmung zur Schwerewahrnehmung. Hier sehen wir, wie der Mensch in Entwicklung ist. Das Ohr hat schon seinen Kehlkopf gekriegt, die Haut hat noch nicht das, was ihr entspricht. Im menschlichen Kopf bereitet sich ein Organ vor, welches Wärme um sich herum verbreiten wird, so wie der Kehlkopf Schall hervorbringt, ein ganz kleiner Körper, der sogenannte Schleimkörper, der sich in Zukunft über den ganzen Körper ausstrecken wird.

Ein dritter Sinn ist das Auge, es hat noch nicht das ihm korrespondierende Organ, sogar noch nicht den zweiten Sinn, es ist noch weit zurück. Der zweite Sinn [des Auges] ist das Hellsehen, und ein Organ wird ihm zur Seite treten, das heute schon veranlagt ist im Gehirn, es wird die Bilder des Auges zu Wirklichkeiten machen. Dieses Organ nennt man die Zirbeldrüse.

Der Mensch wird das Wort zum wirklichen Gegenstand machen, indem er es durchdringt mit Wärme. Die heutigen Gedanken des Menschen schaffen seine Organe.