The Essence of Christianity
GA 68a
14 September 1910, Bern
Automated Translation
LII. Theosophy and the Bible
When the Bible is mentioned in our time, two sentiments may arise in a person, among many other thoughts and feelings. The first may come from the contemplation of the tremendous effect that this book has had on humanity throughout the long history of the development of spiritual life. And anyone who reflects on this influence and recalls how much not only edification but also strength, hope, and comfort have flowed from a book for almost infinitely long periods of time will be unable to close himself off from an enormous sense of awe and devoted recognition of the influence of this book. But in our time, in the intellectual life of the present, a completely different impression can arise alongside this.
If we look back at the early days of Christian development, we find that the Bible was initially a book that was closed to the general public. This was, of course, at a time when the general public was separated from any literature. Before that, the Bible was not only in the hands of those who were misleading people, but also in the hands of serious researchers.
Precisely to the extent that the Bible spread, what was contained in it also lost its persuasive power. It lost its significance for those who could open the great book of nature enlightenment. The emerging natural science with all its achievements gave mankind a belief in, for example, the origin of the world, the solar system, which was no longer compatible for many with the Bible.
1811-13 Fichte: lectures in Berlin.
With the eyes of the seer, [the] development of the earth can be traced back./Transcript breaks off.
Theosophie und Bibel
Wenn in unserer gegenwärtigen Zeit von der Bibel die Rede ist, dann können wohl unter mancherlei anderen Gedanken und Empfindungen dem Menschen die folgenden zwei Empfindungen auftreten. Die erste kann herkommen von der Betrachtung der gewaltigen Wirkung, welche dieses Buch der Menschheit in der Entwicklungsgeschichte des Geisteslebens durch lange Zeiten hindurch gespielt hat. Und der, welcher dieser Wirkung gedenkt und ein wenig sich erinnert des Umstandes, wie viel Erbauung nicht nur, sondern Kraft vor allem, Hoffnung, Trostgefühle durch fast unendlich lange Zeiten aus einem Buch geflossen sind, der wird sich nicht verschließen können vor einer gewaltigen Ehrfurcht und hingebenden Anerkennung des Einflusses gegenüber diesem Buche. Aber in unserer Zeit, in dem Geistesleben der Gegenwart kann sich neben diesen Eindruck ein völlig anderer noch stellen.
Wenn wir zurückblicken auf alte Zeiten der christlichen Entwicklung, so finden wir, dass die Bibel zunächst ein Buch war, das dem großen Publikum überhaupt verschlossen war. Das war natürlich in einer Zeit, wo das große Publikum getrennt war von jeder Literatur. Vorher war die Bibel nicht nur in Händen von denen, die Sand streuen den Leuten in die Augen, sondern auch von ernsten Forschern.
Gerade in dem Maße, wie sich die Bibel verbreitete, verlor auch das, was darinnen enthalten ist, an überzeugender Kraft. Es verlor an Bedeutung für die, die das große Buch der Naturaufklärung /?/ aufschlagen konnten. Die heraufkommende Naturwissenschaft mit allen ihren Errungenschaften gab der Menschheit einen Glauben zum Beispiel /?/ von Entstehung der Welt, des Sonnensystems, der nicht mehr für viele vereinbar war mit der Bibel.
1811-13 Fichte: Vorlesungen in Berlin.
Mit den Augen des Sehers kann [die] Erdenentwicklung zurückverfolgt werden. /Mitschrift bricht ab.]