Collected Essays on Philosophy, Science, Aesthetics and Psychology 1884–1901
GA 30
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49. J.R. Minde - On hypnotism
Lecture. Munich 1891
Short summaries of the main facts of hypnotism and suggestion, when made with perfect mastery of the subject, are very useful at the present time. They meet a burning interest of the time. The fact that all scientific requirements are fulfilled in the writing in question is vouched for by the name of its author. The fact that it is aimed almost exclusively at doctors and less at the educated lay public is not to be held against it. The latter has in Forel's excellent work a means of quick and all-round orientation that fulfills all requirements. But for those who have enough scientific knowledge to understand it, the Minke brochure also offers an excellent opportunity to gain knowledge of the scope of the phenomena involved in hypnotism. That it warns against the dangers which might arise if, in the opinion of some uninitiated hot-spurs, hypnotism and suggestion were to be used as a means of education or for the retention of moods for artistic purposes, we find quite justified. It seems to us appropriate to point out that with the physiological solution of the riddle that envelops sleep, the problem of hypnotism will also appear closer. Every reader will also be grateful for the compilation of data at the end, which provides a clear overview of when and by whom related phenomena - those we call hypnotic - have already been observed and attempted to be explained in the past.
J.R. Minde - Über Hypnotismus
Vortrag. München 1891
Kurze Zusammenstellungen der Haupttatsachen des Hypnotismus und der Suggestion, wenn sie mit vollkommener Beherrschung des Gebietes gemacht werden, sind in der Gegenwart sehr zweckmäßig. Sie kommen einem brennenden Interesse der Zeit entgegen. Daß alle wissenschaftlichen Anforderungen bei der in Rede stehenden Schrift erfüllt sind, dafür bürgt der Name ihres Verfassers. Daß sie sich fast nur an Ärzte und weniger an das gebildete Laienpublikum wendet, wollen wir ihr nicht zum Vorwurf machen. Das letztere hat an der ausgezeichneten Schrift von Forel ein alle Ansprüche wegen rascher und allseitiger Orientierung erfüllendes Mittel. Wer aber naturwissenschaftliche Bildung genug besitzt, um sie zu verstehen, für den bietet auch die Mindesche Broschüre vortreffliche Gelegenheit, von dem Umfange der beim Hypnotismus in Betracht kommenden Erscheinungen sich Kenntnis zu verschaffen. Daß vor den Gefahren gewarnt wird, die daraus erwachsen können, wenn nach der Ansicht einiger unberufener Heißsporne der Hypnotismus und die Suggestion als Erziehungsmittel oder behufs Festhaltung von Gemütsstimmungen für künstlerische Zwecke verwendet würde, finden wir ganz berechtigt. Der Hinweis darauf, daß mit der physiologischen Lösung des Rätsels, das den Schlaf einhüllt, auch jene des Problems der Hypnose nähergerückt erscheinen wird, scheint uns am Platze. Dankbar wird jeder Leser auch für die Zusammenstellung der Daten am Schlusse sein, die eine klare Übersicht darüber verschaffen, wann und durch wen — den von uns unter dem Namen der hypnotischen bezeichneten — verwandte Erscheinungen bereits früher beobachtet und zu erklären versucht worden sind.